Zu Versuchsbeginn wird ein Belastungsprogramm vorgegeben. Üblicherweise wird in 8 Stufen die gewünschte max. Testlast angefahren. Auf jeder Laststufe wird eine Mindestzeit abgewartet und das Kriechkriterium überprüft. Ist es erfüllt, wird die nächst höhere Laststufe aufgebracht. Dies erfolgt bis zur max. Testlast.

Bei bindigen Böden kann das Erreichen des vorgegebenen Kriechkriteriums die Versuchsdauer erheblich verlängern.

Beim weggesteuerten Versuch wird nicht die Last, sondern die Verschiebungsgeschwindigkeit des Pfahlkopfes vorgegeben. Nach Erreichen der Gebrauchslast wird der Pfahl mit einer konstanten Geschwindigkeit in den Boden gedrückt und die sich einstellende Last aufgezeichnet. Dies verkürzt bei bindigen Böden die Versuchsdauer erheblich.

Zugversuche werden üblicherweise an Ankern und Mikropfählen mit eingestellten Gewindestäben / Profilstählen oder Litzen durchgeführt.

Zugversuche können nur bis zum 0,9-fachen der Streckgrenze des Zuggliedes durchgeführt werden.

Druckversuche werden nach der Art des Reaktionssystems in Totlastversuche und Versuche mit Zugelementen unterschieden.

Bei den Reaktionssystemen mit Zugelementen gibt es je nach Versuchslast bzw. örtlichen Gegebenheiten unterschiedliche Belastungskonstruktionen. Dies sind Trägeraufbau, Kreuzaufbau und Belastungskronen.

Bei Versuchen mit Totlast befindet sich zwischen dem Pfahlkopf und dem Wiederlager ein oder mehrere Hydraulikzylinder mit denen die einzelnen Laststufen aufgebracht werden können.

Trägeraufbau mit Zugpfählen.

Bei höheren Versuchslasten wird ein Kreuzaufbau aus mehreren Trägern eingesetzt.

Größere Lasten können durch die Anordnung mehrer Belastungskronen übereinander aufgebracht werden.

Pfähle werden quer zur Pfahlachse belastet um die Tragfähigkeit in horizontaler Richtung nachzuweisen.